Kultur Die Pflanze ist sehr gut für ein Terrarium oder ein warmes Gewächshaus geeignet. Ich kultiviere sie in tiefen Plastiktöpfen mit 7-9 cm Durchmesser in einem 60x40 cm Terrarium. Als Substrat verwende ich eine Mischung aus etwa 50:50 Torf und Perlite mit Zusätzen von Laterite und Vermiculite sowie Holzkohlestückchen. Es kann auch grober Quarzsand als Zusatz verwendet werden. Einige Kultivateure verwenden mit Erfolg eine Mischung aus totem Neuseeland-Sphagnum mit Perlite oder Sand. Das Substrat soll ganzjährig feucht bis nass sein, eine Anstaubewäserung ist im Sommer problemlos möglich, jedoch sollten die Pflanzen besonders im Winter nicht ständig im Wasser stehen.Aufgrund der tropischen Herkunft ist diese Art ganzjährig warm zu halten. Bei mir betragen die Temperaturen ganzjährig mindestens 25°C (tagsüber) was im Terrarium kein Problem ist. Im Winter empfiehlt sich der Einsatz einer Wärmematte, die in vielen Zoohandlungen erhältllich ist. Es muß jedoch unbedingt darauf geachtet werden, daß die Matte wasserdicht ist! Die Pflanze benötigt viel Licht, volle Sonne ist zu empfehlen.Meist kultiviere ich sie unter 2 T5-Leuchtstoffröhren bei 13 Stunden Licht pro Tag im Zimmer, im Sommer an warmen Tagen auch auf dem Balkon, wo sich die Pflanzen besonders gut ausfärben. Die Luftfeuchtigkeit muß nicht besonders hoch sein, die Pflanzen sind sogar empfindlich gegen hohe Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit stehender Luft oder kühlen Temperaturen. Ruhezeit Am Naturstandort legt Drosera dilatatopetiolaris während der Trockenperiode, die etwa von Mai bis November dauert, eine Ruhezeit ein. In Kultur ist dies jedoch nicht erforderlich. Sollte diese Art jedoch kühl und dunkler stehen, wie dies in vielen Gewächshäusern ohne Zusatzbeleuchtung im Winter der Fall ist, kann diese Art auch eine Ruhezeit einlegen. Dies erkennt man an immer kürzerwerdenden Blattstielen. Man sollte die Pflanze dann langsam trockener stellen (jedoch den Topf nicht komplett austrocknen lassen!). Die Pflanze treibt dann bei wärmerem Wetter im Frühjahr wieder aus und kann dann langsam wieder mehr Wasser bekommen. Ich selbst habe mit einer Ruhezeit bei Arten des Petiolaris-Komplexes keine Erfahrung. Für weitere Informationen verweise ich deshalb auf diesen Artikel von Andreas Fleischmann im GFP-Forum.Vermehrung Drosera dilatatopetiolaris lässt sich sowohl vegetativ als
Eine Alternative ist die Teilung einer Pflanze. Sie sollte erst erfolgen, wenn eine Pflanze bereits über mehrere Vegetationspunkte verfügt. Man trennt einfach mit einem scharfen Messer die Pflanze(n) ab. Die Schnittstelle sollte mit Holzkohlepulver und ggf. einem Fungizid desinfiziert werden, ansonsten droht Fäulnis. Die Teilung einer Pflanze mit nur einem Vegetationspunkt ist prinzipiell ebenfalls möglich, aber umso riskanter, da sie leicht zum Verlust aller Teile führen kann. Selbstverständlich läßt sich Drosera dilatatopetiolaris auch durch Samen vermehren. Leider ist die Art, wie alle Arten des Petiolaris-Komplexes, selbststeril, d. h. sie muss mit einer anderen aus Samen entstandenen (also genetisch verschiedenen) Pflanze bestäubt werden. Kreuzungen mit anderen Arten aus der Sektion Lasiocephala sind ebenfalls möglich, es sind vom Naturstandort z. B. Hybriden mit D. falconeri bekannt. Die Aussaat ist wiederum recht einfach. Die Samen werden auf ein Torf-Sand-Gemisch gesät, das bei mindestens 25°C gut feucht gehalten wird. Die Samen keimen üblicherweise binnen 3, manchmal auch bis zu 8 Wochen, die jungen Pflanzen sollten die ersten Wochen unter hoher Luftfeuchtigkeit gehalten werden. Die Sämlinge wachsen die erste Zeit recht langsam und sind oft anfällig für Pilzinfektionen, deshalb sollten sie nicht zu nass gehalten werden. Krankheiten Die Art ist - wie alle anderen Arten des Petiolaris-Komplexes - recht anfällig für Fäulnis, die meist durch zu viel Feuchtigkeit entsteht. In diesem Falle sollte man das Substrat etwas trockener halten, und die Luftfeuchtigkeit absinken lassen. Hierfür kann man z. B. im Terrarium einen kleinen PC-Lüfter oder Ähnliches einbauen. Durch die verhätnismäßig kleinen Fangblätter sind die Pflanzen gegen Schädlinge wie Blattläuse oder Wollläuse ebenfalls besonders anfällig. Nach meiner Erfahrung werden die meisten gängigen Fungizide und Insektizide gut vertragen.Referenzen Allen Lowrie: Carnivorous Plants of Australia Vol. 3Allen Lowrie: Das Taublatt Heft 14 (1990/2) Der Drosera-petiolaris Komplex (übersetzt von Anja und Holger Hennern) Allen Lowrie: Das Taublatt Heft 16 (1991/2) Auf der Suche nach Karnivoren in Nordaustralien (frei übersetzt von Schülern und der Taublatt-Redaktion) Allen Lowrie: New species in Drosera section Lasiocephala (Droseraceae) from tropical northern Australia (Nuytsia 11 (1): 55-69 (1996) Diverse Beiträge im GFP-Forum und CPUK-Forum Letzte Änderung: 2011-07-09 18:18:39 - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - |
||||||||
www.FleischfressendePflanzen.de - Die Karnivoren-Datenbank. |
||||||||