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Datenbank
Species: Pinguicula moctezumae Zamudio-Ruiz & R. Z. Ortega, {1994}

Datenblatt

Systematik

Beschreibung

Pinguicula moctezumae

Geschichtliches:
Entdeckt wurde diese Art erst 1994 von Dr. Sergio Zamudio Ruiz and Dr Ricardo Zirahuen Ortega. Der Name "moctezumae" wurde aufgrund des Fundorts (Rio Moctezumae Tal) gewählt. Die Pflanze wird zur Sektion Orcheosanthus der gleichnamigen Untergattung dazugezählt. Eng verwandt ist die Pflanze mit der ähnlich aussehenden Pinguicula gypsicola.

Heimat / Standort:
Zu finden ist Pinguicula moctezumae - wie der Name sagt - im Canyon des Rio Moctezuma, der die Grenzen der mexikanischen Bundesstaaten Hidalgo und Queretario bildet. Sie wächst auf feuchtnassen Kalksteinfelsen in einer Höhenlage von 900 m - 1100 m.
Das mexikanische Hochland dieser Gegend ist subtropisch und hat eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die Temperaturen sind ganzjährig gleichmäßig, das Jahresmittel liegt etwa bei 15°C. Der Hauptniederschlag fällt im Sommer und Herbst.

Die Pflanze:
Pinguicula moctezumae bildet eine Blattrosette aus. Die mehrjährige Pflanze kann eine Winterrosette ausbilden, tut es aber selten, da sie nur eine kurze bzw. keine Winterruhe hält. Auslöser der Winterruhe scheint eine etwas trockener werdende Umgebung zu sein. Die karnivoren ´Sommer´-Blätter bilden eine Blattrosette mit bis zu 15 Blättern aus. Die lanzettenförmigen Blätter werden bis zu 10 cm lang und 1 cm breit. Die Blattränder sind nach unten gebogen. Diese sind zur Blattstecklingsvermehrung gut geeignet, wobei aus den Blattachseln sich meist selbstständig genügend Ablegerpflänzchen bilden, die sich problemlos abtrennen und weiterkultivieren lassen.
Die Pflanze ist selbstfertil und blüht bei guter Kultur das ganze Jahr über. Die dunkelrosa-farbene Blüte ist ca. 30-35 mm im Durchmesser und besitzt Sektionstypisch einen langen Blüten-Sporn (mit etwa 40 mm Länge).
Im Juli 1998 führte Jan Flìsek eine Kreuzbestäubung zwischen Pinguicula agnata und Pinguicula moctezumae durch. Bei der Konstellation P. moctezumae als Vater und P. agnata als Mutter war er erfolgreich, die Kulturhybride Pingucula Aphrodite entstand.
Die Samen werden sind nach etwa 1 Monat reif und haben eine längliche Form. Augrund der geringen Größe von 1 mm passen in die kugelförmige (ca. 5 mm große) Samenkapsel weit über 100 Samen, die nach aufspringen der Samenkapsel verstreut werden.

Kultur:
Die Kultur ist nicht besonders schwer, jedoch muss man beim Giessen etwas sorgfältig sein. Gefäße mit 10 cm Substrattiefe reichen für diese Pflanze. Das Substrat wird das ganze Jahr über gleichmäßig bewässert. Jedoch wird bei dieser Pflanze kein permanentes Anstauverfahren verwendet (Staunässe führt zum Absterben der Pflanze) - das feuchte Substrat wird 2-3 Tage (oder etwas länger) lang nicht gegossen, damit es nur noch leicht feucht ist. Erst dann wird wieder vorsichtig gegossen. Den Boden jedoch nie ganz austrocknen lassen! Der Pflanze macht es nichts, wenn aus Versehen etwas Gießwasser auf die Blätter gelangt.
Eine ganzjährige Zimmerkultur bei Raumtemperatur ist problemlos möglich - die Luftfeuchtigkeit sollte jedoch über 60 % betragen. Die Pflanze mag es, wenn nachts die Luftfeuchtigkeit etwas ansteigt. Als Substrat ist ein Torf-Sand-Gemisch 2:1 zu empfehlen. Als Standort eignet sich ist ein sehr helles Ost- bzw. Westfenster, direkte Sonne macht der Pflanze nichts. Die Pflanze mag sehr viel Licht. Im Sommer kann die Pinguicula moctezumae auch sehr gut ins Freie gestellt werden. Bei Zimmerkultur sollte von Herbst bis Frühjahr die Pflanze zusätzlich beleuchtet werden, im Winter ist die Zusatzbeleuchtung sogar Pflicht. Die Aussaat der Samen erfolgt nach meiner Erfahrung am Besten auf reinem Spaghnum Moos, die Keimrate ist wesentlich höher und schneller als auf einem Torf-Sand-Gemisch. Zudem entwickelt die Pflanze bei guter Kultur aus den Blattachseln viele neue Pflanzen, die sich nach Ausbildung erster Wurzeln abtrennen lassen.

Quellen:
S.Zamudio and R.Z. Ortega, Acta Botanica Mexicana, 1994, vol. 28, pages 57 - 62

Letzte Änderung: 2006-08-30 21:23:33


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