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Species: Sarracenia purpurea Linnaeus, {1753}

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Systematik

Beschreibung

Sarracenia purpurea (ssp purpurea)

Geschichtliches:
Unter Sarracenia purpurea versteht der Botaniker die Sarracenia purpurea ssp purpurea = Northern (Purple) Pitcher Plant. Die Pflanze stellt die Art dar – sie ist also in diesem Sinne keine Subspecies (wie die S. purpurea ssp venosa). Nur bei der Subspecies ssp venosa muss das „ssp“ genannt werden.

Erste Zeichnungen der Pflanze: 1601 durch Clusius
Die erste offizielle botanische Beschreibung erfolgte 1753 durch Linnaeus (Carl von Linne).
Erst 1840 erkannte Rafinesque, dass es sich bei der Pflanze um 2 Subspecies handelte.
1933 untersuchte Edgar T. Wherry die 2 Subspecies genauer. Die nördliche Subspecies wurde damals Sarracenia purpurea ssp gibbosa genannt.
1972 erfolgte die Umbenennung in Sarracenia purpurea ssp purpurea

Die Pflanze wird der Gattung Sarracenia zugeordnet. Diese Gattung besteht aus 8 Arten und zahlreichen Unterarten und gehört zur Familie der Sarraceniaceae, zu der auch die Gattungen Darlingtonia und Heliamphora gezählt werden.

Heimat / Die Pflanze:
Diese Art besitzt das größte Verbreitungsgebiet aller Schlauchpflanzen. Sie ist von Kanada bis Florida zu finden. Im südlichen Verbreitungsgebiet (New Jersey bis Florida) findet man die Subspecies "venosa" – sie bildet im Vergleich dickere und stärker behaarte Schläuche aus. Der kühle/kalte Norden (von Kanada im Gebiet der großen Seen bis New Jersey, USA) ist in fester Hand der Subspecies „purpurea“. Dafür sind die Pflanzen sehr robust bezüglich Kälte – Sarracenia purpurea ssp purpurea hält Fröste bis -25°C aus. Ausgesetzte Zimmerpflanzen finden sich inzwischen auch in Irland (seit vermutl. 1893), in der Schweiz (seit 1890), in Deutschland und auch in England/Schottland. Der Boden am Naturstandort reicht von sauren Moorböden bis zu leicht alkalischen Sümpfen. Meist ist der Standort sehr nass – manchmal kurzzeitig teilweise überflutet. Sarracenia purpurea ist daher wohl die anpassungsfähigste Art dieser Gattung.
Unter den Schlauchpflanzen stellt Sarracenia purpurea die urtümlichste Art dar. Die Schläuche sind relativ kurz, die Pflanze verwendet Bakterien als Verdauungshelfer und benötigt daher Regenwasser in den Schläuchen. Nach aktuellen Erkenntnissen (und somit entgegen früherer Meinungen) produziert Sarracenia purpurea eigene Verdauungsenzyme: Das neu gebildete Fangblatt (Schlauch) bildet während dem ersten Lebensjahr eigene Verdauungsenzyme (Hydrolasen), die jedoch nur bei Vorhandensein einer Beute im Schlauch gebildet werden. (Die Pflanze scheint also geeignete Rezeptoren zu besitzen.) Im zweiten Jahr und Folgejahren übernehmen dann vorhandene Mikroorganismen die Verdauung. Siehe u.a. Ergebnisse der Studie „Signal Transduction in the Carnivorous Plant Sarracenia purpurea (Regulation of Secretory Hydrolase Expression during Development and in Response to Resources)“ von D. R. Gallie and S. C. Chang im Jahre 1997. Sie hat – im Gegensatz zu anderen Sarracenien – keinen Deckel über dem Schlaucheingang. Dieser wird erst von Sarracenien gebildet, die immer eigene Verdauungssäfte bilden und sich komplett auf diese verlassen, um diese zu schützen. Abwärts gerichtete Haare in den Schläuchen verhindern ein entkommen der Insekten. Die Pflanze kann eine stattliche Größe erreichen und ist daher nicht für das Einpflanzen in ein Terrarium geeignet. Ein einzelner Schlauch kann eine Länge von 30cm erreichen. Die Schläuche sterben über den Winter nicht ab. Das Verhältnis von Schlauchöffnung zu Schlauchlänge ist größer als 3:1. Die Schläuche haben zwar paar Härchen auf der Außenseite, diese fühlt sich jedoch glatt an.
Sarracenia purpurea ssp purpurea hat eine dunklere Blüte (dunkelrot bis violettrot) als Sarracenia purpurea ssp venosa (hellrot - rot). Der Blütenstängel ist 20-40 cm hoch. Die Pflanze blüht aufgrund der langen Kälteperiode am Naturstandort relativ spät – nämlich erst in den Sommermonaten Juli und August

Varietäten/Formen:
Eine Anthocyanin-lose From ist in Michigan, Ontario und der Gegend der Großen Seen gefunden worden. Diese „Albino-„Pflanze ist komplett grün und hat auch nur grüngelbe Blüten. Sie wurde als Sarracenia purpurea ssp. purpurea f. heterophylla aufgenommen.

Kultur:
Die Pflanze ist nicht ganz so häufig im Handel wie die Subspecies ssp. venosa, jedoch ist sie leicht zu halten. Als Substrat eignet sich zwar auch reiner Torf, jedoch ist eine Auflockerung durch Zugabe von Quarzsand von Vorteil. Oft wird ein Torf-Sand-Gemisch von 3:1 verwendet. Die Pflanze ist jedoch bezüglich Substrat sehr robust und verträgt sogar lehmige Untergründe. (Artikel: Experiment: S. purpurea ssp. purpurea im Sumpf). Sarracenia puprurea ssp purpurea ist einen Winter (und damit eine Winterruhe) gewöhnt. Die Winterruhe sollte bei Zimmerhaltung bei 0-5°C erfolgen. Draußen sind auch Fröste von -15°C oder -20°C kein Problem. Als Standort sollte ein luftiger Stellplatz am Südfenster - oder noch besser draußen gewählt werden. Im Sommer hat die Pflanze nichts gegen sommerlich heiße Tage – so lange die „Füße“ nass sind. Die Pflanze ist nämlich für eine Bewässerung im Sommer mit der Anstaumethode dankbar. Im Winter ist der Boden nur noch leicht feucht zu halten, um so Schimmel vorzubeugen. Eine normale bis leicht erhöhte Luftfeuchte genügt (ca. 45-60%) dieser Pflanze vollkommen. Vermehren lässt sich die Pflanze gut über Samen und durch die Teilung von großen Pflanzen. Sarracenia purpurea verträgt auch starkes, direktes Sonnenlicht. Sie färbt sich dann schön rot.

Letzte Änderung: 2010-04-09 16:45:47



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Sarracenia purpurea in freier Wildbahn
Sarracenia purpurea in freier Wildbahn


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